Archiv für den Autor: Christian Rakow

Open Spaces

Experimentalkunst an der Schnittstelle von Theater und Netzkultur: Die Künstlerinitiative „X Tage“ wird im Open Space ihre Alternate Reality Opera – X Tage bis zum Wunder vorstellen. Cafés und Straßenzüge im Stadtraum Berlins verschmelzen hier mit Blogs und sozialen Onlinenetzwerken zur großen Performance-Bühne. Lesen kann man darüber auf der Website der Gruppe, sehen und hören wird man in der Open Space Session am 9. Mai um 14.40 Uhr.

Vernetzte Stadterkundung

RemoteBerlin1_560_StefanKaegi_uDokumentartheater-Inspirateur Stefan Kaegi von Rimini Protokoll ist am 9. Mai auf dem Eröffnungspodium „Netzgesellschaft“ dabei. Eine neue Vernetzungskreation bietet er gerade mit „Remote Berlin“ am HAU (Foto © Stefan Kaegi). Mit GPS-ähnlicher Steuerung und Klasse-Sounddesign geht’s quer durch die Stadt – eine Besinnung über Mensch und Maschine im digialen Zeitalter. Hier die Nachtkritik von der Premiere gestern Nachmittag.

Theater in der Netzgesellschaft: Partizipative Politik + Ästhetik

Es gab doch mal Zeiten, da man friedlich in seinem Polsterstuhl im Parkett saß und durch die unsichtbare vierte Wand hindurch Repräsentationen bürgerlicher Subjektivität in klassischen Schauspielstücken betrachten konnte. Und heute? Da geht’s per Audio-Walk hinaus in die städtische Kälte. Der öffentliche Raum wird zur neuen Bühne, auf der nie vollends klar ist, wer jetzt Mitspieler und wer nur schrulliger Passant ist. Den guten alten Theatersaal entern derweil „Experten des Alltags“ und unprofessionelle Spiele aller Couleur.

Wie verändert diese Partizipationskunst das Repräsentationstheater alten Zuschnitts? Welche Formen der Teilhabe des Zuschauers am Bühnenereignis sind richtungsweisend? Wie weit kann das Publikum in die Spielplangestaltung von Häusern eingreifen? Wird der Zuschauer demnächst per Crowdfunding zum Ko-Produzenten von Theaterarbeiten?

Darüber diskutieren auf dem Panel „Theater in der Netzgesellschaft: Partizipative Politik + Ästhetik“ Torsten Michaelsen von der Radioperformergruppe LIGNA, die künstlerische Leiterin von transeuropa 2012 Hannah Pfurtscheller, der Netzaktivist Stephan Urbach und der Bürgerbühnen-Macher und Intendant des Staatsschauspiels Dresden Wilfried Schulz. Moderiert wird das Panel von dem Journalisten und nachtkritik.de-Mitgründer Dirk Pilz.

Open Spaces

Die Winterakademie am Berliner Kinder- und Jugendtheater an der Parkaue ist halb Ferienvergnügen, halb Laboratorium des Gegenwartstheaters, wo Schüler gemeinsam mit etablierten Künstlern aktuelle gesellschaftliche Fragen ästhetisch untersuchen. In diesem Jahr ging es unter dem Titel „Sagen wir, wir sind das Netz“ um die Kunst der modernen Kommunikationssysteme. Mit dabei Künstler wie Helgard Haug und Daniel Wetzel von Rimini Protokoll, Gesine Danckwart, Invisible Playground, The Critical Engineers und viele mehr. Was dort Sache war, will der Leiter der Winterakademie Stephan Behrmann von der Parkaue in einer Open Space Session berichten.

Theater im Netz

Wie finden Bühnenereignisse ihren Weg ins Internet? Gibt es Theaterformen, die sich für den multimedialen Tigersprung besonders eignen? Ist solch ein Theater im Netz überhaupt noch Theater? Darüber diskutieren auf dem Nachmittagspanel „Theater im Netz“ der Volksbühnen-Schauspieler und Highspeed-Regisseur Herbert Fritsch (Macher von hamlet_X), der Medienkünstler und Regisseur Robert Lehniger (Kopf hinter Eyjafjallajökull-Tam-Tam am Münchner Residenztheater) und der Theaterwissenschaftler Ulf Otto (Uni Hildesheim), der gerade seine lesenswerte Studie zum Thema herausgebracht hat: Internetauftritte. Eine Theatergeschichte der neuen Medien, Transcript Verlag 2013. Moderiert wird das Panel von dem Journalisten und Podcast-Gestalter Philip Banse.

Interaktivität als Konzept

OverclockedEiner der Großmeister des interaktiven Erzählens ist bei uns im Mai zu Gast: Martin Ganteföhr, Macher von Adventure-Klassikern wie „The Moment of Silence“ und „Overclocked“ (Screenshot). Er wird auf dem Panel „Interaktivität als Konzept“ mit Sebastian Hartmann und den Interaktionstheaterkünstlern von SIGNA und machina eX über die Möglichkeiten computerspielinspirierter Kunstformen auf dem Theater diskutieren.